Im Gespräch mit der Wiener Landschaftsarchitektin Maria Auböck: Für einen klimagerechten Stadtumbau brauchen wir ein Regelwerk für die Begrünung und keine Einzelmaßnahmen an historisch bedeutenden Orten.
„Wir müssen etwas tun, um unser Stadt klimafit zu machen. Dabei geht es nicht darum, die alte Stadt zu überformen, sondern Taktiken zu entwickeln, wie man das Klima in den alten Städten kanalisiert, ordnet und verbessert.“
Maria Auböck
Maria Auböck ist Landschaftsarchitektin und führt gemeinsam mit János Kárász das Büro Auböck + Kárász Landscape Architects. Maria Auböck war von 1999 bis 2017 Professorin an der Akademie der Bildenden Künste in München. Sie ist Präsidentin der Zentralvereinigung der Architekt:innen für Wien, Niederösterreich, Burgenland. 2015 erhielt sie das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien. 2023 bekamen Maria Auböck und János Kárász den österreichischen Hans-Hollein-Kunstpreis für Architektur verliehen.
Michaelerplatz Wien
Der Umbau des Michaelerplatzes in Wien zu einem klimafitten Platz rief internationale Kritik hervor, die in einen offenen Protestbrief an den Bürgermeister mündete. Obwohl die Bauarbeiten schon im Gange sind, fanden im Frühjahr 2024 weitere Gespräche zwischen BefürworterInnen und KritikerInnen statt. Dabei entbrannte eine spannende Diskussion darüber, wie das historische Stadtbild mit einem klimagerechten Stadtumbau zusammenkommen kann.
Die Befürworter der Umgestaltung argumentieren mit Klimaschutzmaßnahmen, die Kritiker sprechen von einer Zerstörung des historischen Ensembles. In einem offenen Brief an den Wiener Bürgermeister heißt es unter anderem: „Niemand würde auf die Idee kommen auf der Piazza Navona in Rom, der Grand- Place in Brüssel oder auf dem Domplatz in Salzburg Bäume zu pflanzen“. Unterzeichnet haben diesen Brief inzwischen über 400 Personen, darunter nahmhafte Experten und Expertinnen aus dem In- und Ausland.
Zusammenfassung des Gesprächs auf nextroom.at:
Literaturempfehlung
Partituren für offene Räume, Auböck + Kárász Landscape Architects